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Katharina Samoylova - Hilfe bei Narzissmus

Wenn starke Frauen auf Narzissten geraten: Was dahintersteckt

Links steht eine selbstbewusste Frau Mitte 30 in Business-Kleidung, die energisch in einem Meeting mit Männern präsentiert. Rechts dieselbe Frau zu Hause, zusammengesunken auf dem Sofa, Smartphone in der Hand. Symbolbild für Narzissten und starke Frau
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Madeleine saß in ihrem Büro am Kriminalgericht, gerade hatte sie eine schwierige Verhandlung souverän gemeistert. Ihre Kollegen – überwiegend Männer – respektierten sie für ihre Klarheit und Durchsetzungskraft. Eine starke Frau, ohne Zweifel. Doch als sie abends nach Hause zu ihrem narzisstischen Partner Dean kam, war da diese vertraute Enge in der Brust. Er saß auf dem Sofa, und sie wusste schon beim Türöffnen: Heute würde wieder einer dieser Abende werden. Einer, an dem sie sich klein fühlte, verwirrt, irgendwie falsch. Ausgerechnet sie – die Frau, die sich tagsüber gegen niemanden kleinmachen ließ – verlor zu Hause jedes Mal die Worte.

Wie konnte das sein? Eine starke Frau in einer Beziehung mit einem Narzissten

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, warum gerade starke, unabhängige Frauen häufig in Beziehungen mit narzisstisch geprägten Partnern landen.  Und ich zeige dir sanfte, körperorientierte Wege, wie du wieder zurück zu dir selbst finden kannst.

Warum gerade starke Frauen in Beziehungen mit Narzissten landen

Es klingt paradox, oder? Frauen wie Madeleine – erfolgreich, durchsetzungsstark, respektiert – geraten ausgerechnet in Beziehungen, in denen sie sich klein, verwirrt und hilflos fühlen. Dabei ist es kein Zufall. Es ist eine Dynamik, die ich in meiner Praxis immer wieder sehe. Starke Frauen ziehen narzisstische Partner geradezu an – gerade weil sie so stark sind.

Was starke Frauen ausmacht

Wenn ich von „starken Frauen“ spreche, meine ich nicht die Instagram-Version von Stärke. Ich meine Frauen wie dich, die gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen. Die sich durchbeißen, wenn es schwierig wird. Die ein tiefes Einfühlungsvermögen haben und spüren, wenn jemand leidet. Die leisten, was geleistet werden muss – oft mehr als das.

Madeleine war genau so eine Frau. Sie hatte sich ihren Platz in einem männerdominierten Umfeld erkämpft. Sie wusste, wie man standhält, wie man Kompromisse findet, wie man durchhält. Diese Fähigkeiten hatten ihr ein erfolgreiches Berufsleben beschert. Doch in ihrer Beziehung mit Dean wurden genau diese Stärken zu ihrem Gefängnis.

Aus meiner Erfahrung als Psychologin kann ich dir sagen: Deine Stärke ist eine Überlebensstrategie, die du irgendwann in deinem Leben gebraucht hast. Vielleicht musstest du früh lernen, für andere da zu sein. Vielleicht war da niemand, der für dich gesorgt hat, und du musstest dich selbst durchbringen. Diese Fähigkeit, für zwei zu tragen, für zwei zu denken, für zwei zu fühlen – sie hat dich stark gemacht.

Aber sie hat auch einen Preis: Du bist gewohnt, für alle anderen stark zu sein. Für dich selbst darfst du es oft nicht sein. Und genau diese Dynamik macht dich verletzlich für narzisstische Partner.


Warum narzisstische Partner sich zu starken Frauen hingezogen fühlen

Narzissten – besonders die verdeckten, die weniger offensichtlich sind – haben ein instinktives Gespür für Frauen wie dich. Sie erkennen deine Ausstrahlung, deine innere Kraft, deine Empathie. Und sie brauchen genau das.

Dean hatte kein stabiles Selbstwertgefühl. Als alleinerziehender Witwer, trauter er noch um seine kürzlich verstorbene Frau. Er hatte keinen Job, keine Struktur, keine echte Verbindung zu sich selbst. Aber mit Madeleine an seiner Seite fühlte er sich wertvoll. Sie war seine Trophäe, sein Beweis, dass er etwas wert sein musste – schließlich war sie erfolgreich, stark, begehrenswert. Ihre Stärke regulierte sein brüchiges Selbst.

Psychologisch gesehen suchen Narzissten nach dem, was Heinz Kohut „Selbstobjekte“ nennt: Menschen, die ihr fragiles Selbstbild stabilisieren. Du wirst zur emotionalen Tankstelle, zum Spiegel, in dem er sich groß sehen kann. Deine Empathie, deine Fähigkeit, für zwei zu denken, wird zur Ressource für ihn – nicht aus Böswilligkeit, sondern weil er nicht anders kann.

Und hier ist der Punkt: Das hat nichts mit deiner Naivität zu tun. Nichts mit Schwäche. Sondern mit einer perfiden Dynamik, in der deine Stärken gegen dich verwendet werden.

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Wie aus Selbstvertrauen langsam Selbstzweifel werden

Am Anfang war Dean anders gewesen. Madeleine hatte ihn schon Jahre gekannt, bevor sie zusammenkamen – als Bekannten, als jemanden am Rande ihres Lebens. Doch dann starb seine Frau. Plötzlich stand er da, allein mit seinem Kind, zerbrochen vor Trauer. Und Madeleine tat, was sie immer tat: Sie war da. Sie half, wo sie konnte. Sie hörte zu, wenn er nachts nicht schlafen konnte.

Irgendwann, in dieser Zeit der gemeinsamen Trauer und Nähe, wurde daraus mehr. Dean sagte Sätze wie: „Du bist so stark. Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft.“ Oder: „Du bist so besonders. Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich machen würde.“ Madeleine fühlte sich gesehen, gebraucht. Endlich jemand, der ihre Stärke nicht als Bedrohung empfand, sondern dankbar dafür war. Jemand, der sie wirklich zu brauchen schien.

Sie spürte eine tiefe Verantwortung – nicht nur für ihn, sondern auch für sein Kind. Sie wollte helfen. Sie wollte, dass es ihnen gut ging. Und so blieb sie, auch als die ersten Risse sichtbar wurden.

Doch nach und nach kippte die Stimmung. Es waren kleine Dinge zuerst. „Du bist zu sensibel“, sagte Dean, wenn sie ihn auf sein Verhalten ansprach. „Du übertreibst immer.“ Wenn sie von ihrem Arbeitstag erzählte, wechselte er das Thema oder reagierte gereizt. „Muss ja toll sein, so erfolgreich zu sein“, sagte er mit einem Tonfall, der anders klang. Als würde er ihr etwas vorwerfen. Als wäre ihr Erfolg ein Verrat an ihm.

Madeleine begann, an sich zu zweifeln. Vielleicht war sie wirklich zu empfindlich. Vielleicht stellte sie zu hohe Ansprüche. Er hatte doch schon so viel durchgemacht – seine verstorbene Frau, die Verantwortung für sein Kind, die Arbeitslosigkeit. Durfte sie da wirklich noch mehr von ihm erwarten? Sie, die im Gericht klar argumentieren konnte, verlor in ihrer Beziehung die Worte. Sie fror ein, wenn Dean sie anschrie. Ihr Herz raste, wenn sie seine Nachricht auf dem Handy sah. Nachts lag sie wach, ein ständiger Druck auf der Brust, und dachte: „Was läuft hier falsch mit mir?“

Das ist Gaslighting in seiner subtilsten Form. Die Realität wird verdreht, bis du nicht mehr weißt, was wahr ist. Und dein Körper spürt es längst: Das Herzrasen, die Schlaflosigkeit, die Anspannung im Nacken, das Gefühl, nie genug Luft zu bekommen. Dein Nervensystem ist in ständiger Alarmbereitschaft, weil es weiß: Hier ist etwas nicht sicher.

Aber dein Kopf will es nicht wahrhaben. Du willst glauben, dass der Mann, den du am Anfang kennengelernt hast, noch da ist – der trauernde, verletzliche Mann, der dich so dringend brauchte. Du willst glauben, dass es nur eine Phase ist, dass er wieder zu sich findet, wenn du nur geduldig genug bist, liebevoll genug, verständnisvoll genug. Und während du kämpfst, während du hoffst, während du dich selbst immer kleiner machst, schleicht sich die Erschöpfung ein.

Was in deinem Nervensystem passiert

Wenn du in einer Beziehung mit einem narzisstischen Partner bist, spielt sich nicht nur etwas in deinem Kopf ab. Dein gesamter Körper ist involviert. Dein Nervensystem reagiert auf Bedrohung – selbst wenn du rational noch versuchst, die Situation zu verstehen.

Dein Körper als Warnsystem: Kampf, Flucht, Erstarrung

Unser Nervensystem ist darauf programmiert, uns zu schützen. Wenn Gefahr droht, aktiviert sich automatisch eine von vier Reaktionen: Kampf, Flucht, Erstarrung oder Unterwerfung (der sogenannte „Fawn-Modus„). In einer Beziehung mit einem narzisstischen Partner durchläufst du diese Zustände oft täglich – manchmal mehrfach.

Madeleine beschrieb es so: „Wenn ich seine Nachricht bekam, schlug mein Herz bis zum Hals. Ich wusste nie, ob er wütend war oder ob alles okay ist. Ich war immer auf Abruf, immer angespannt.“ Das ist die Fight-or-Flight-Reaktion – dein Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor. Adrenalin und Cortisol fluten dein Körper.

Aber was machst du, wenn Weglaufen keine Option ist? Wenn du liebst, wenn du hoffst, wenn du finanziell oder emotional gebunden bist? Dann erstarrst du. Madeleine erinnerte sich an Streitgespräche, in denen sie einfach nicht mehr sprechen konnte. „Ich stand da wie gelähmt. Ich wollte etwas sagen, aber kein Wort kam raus.“ Das ist der Freeze-Modus – dein Nervensystem fährt runter, um dich zu schützen.

Und dann ist da der Fawn-Modus: Du machst dich klein, du passt dich an, du versuchst, es ihm recht zu machen, damit der Konflikt aufhört. Du funktionierst trotz Erschöpfung. Du lächelst, obwohl du innerlich zusammenbrichst. Dein Körper opfert dich selbst, um die Beziehung zu retten.

Aus psychologischer Sicht ist das ein hochintelligentes Überlebensprogramm deines Nervensystems. Aber wenn dieses Programm ständig läuft, wirst du krank. Chronischer Stress, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Immunschwäche – dein Körper zahlt den Preis.

Warum du trotz Schmerz bleibst

„Warum bin ich nicht einfach gegangen?“, fragte mich Madeleine später. „Ich bin doch nicht dumm. Ich hätte es doch sehen müssen.“

Aber es ist nicht so einfach. Bindung ist stärker als Logik. Besonders wenn du ein tiefes Bindungsbedürfnis hast – und das haben die meisten von uns. Wenn dein Partner dich am Anfang idealisiert hat, wenn er dir das Gefühl gegeben hat, endlich gesehen zu werden, dann entsteht eine emotionale Abhängigkeit, die nichts mit Schwäche zu tun hat.

Dazu kommt die Hoffnung. Die Hoffnung auf den „Mann von früher“, auf die guten Momente, die es ja auch gab. Diese Hoffnung bindet dich stärker als jede Vernunft. Und dann ist da die Angst – vor Einsamkeit, vor dem Scheitern, vor dem, was andere denken.

All das sind keine Ausreden. Es sind Mechanismen, die dein Nervensystem am Laufen halten. Zu verstehen, dass du nicht „zu schwach“ warst, um zu gehen, sondern dass dein System dich gebunden hat, kann der erste Schritt zur Veränderung sein.

Mehr dazu erfährst du auf meiner Webseite zum Thema „emotionale Abhängigkeit“.

Wie du als starke Frau wieder zurück zu dir selbst findest

Madeleine kam irgendwann an einen Punkt, an dem sie spürte: „So kann es nicht weitergehen.“ Aber sie wusste auch nicht, wie sie es allein schaffen sollte. „Ich war immer die Starke“, sagte sie. „Ich konnte nicht zugeben, dass ich Hilfe brauche.“

Vielleicht kennst du das. Du bist gewohnt, alles allein zu regeln. Du bist die, zu der andere kommen, wenn sie Rat brauchen. Aber wer ist da für dich?

Die Wahrheit ist: Gerade starke Frauen brauchen einen Raum, in dem sie nicht stark sein müssen. Einen Raum, in dem sie unsicher sein dürfen, hin- und hergerissen, wütend, traurig – und all das ist okay.

In meiner Arbeit mit Frauen wie dir geht es genau darum. Ich biete dir einen sicheren Rahmen, in dem du nicht funktionieren musst. Wo du all die Ambivalenz, die du fühlst, aushalten darfst. Wo du nicht die Antworten haben musst.

Meine Begleitung ist keine klassische Gesprächstherapie. Warum? Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass reden allein oft nicht reicht. Traumatische Erlebnisse, chronischer Stress, Bindungsmuster – sie sind nicht nur im Kopf gespeichert, sondern im Körper, im Nervensystem. Deshalb arbeite ich mit einer Kombination aus Gespräch, Breathwork und EFT (Emotional Freedom Techniques).

Breathwork hilft dir, dein Nervensystem zu regulieren. Du lernst, bewusst zu atmen, um aus dem Überlebensmodus herauszukommen. Du lernst, wieder in deinem Körper anzukommen, statt ständig nur im Kopf zu kreisen.

EFT ist eine sanfte Klopftechnik, die dir hilft, belastende Emotionen und Glaubenssätze zu lösen. Es mag ungewöhnlich klingen, aber die Wirkung ist erstaunlich: Du spürst, wie sich Anspannung löst, wie Klarheit entsteht, wie du wieder Zugang zu deiner eigenen Kraft bekommst.

Und das alles ist eingebettet in Gespräche, in denen ich dir helfe, die Dynamik zu verstehen, in der du feststeckst. Wo ich dir spiegele, was du gerade durchmachst, und dir zeige: Du bist nicht verrückt. Du bist nicht zu sensibel. Du bist in einer Situation, die dein Nervensystem überfordert – und das ist ein Unterschied.

Ich verspreche dir nicht, dass nach unserer Zusammenarbeit alles „gut“ wird. Ich verspreche dir nicht, dass du morgen die Beziehung verlassen wirst oder dass sich dein Partner ändert. Was ich dir versprechen kann, ist: Du wirst wieder mehr Klarheit über dich selbst bekommen. Du wirst lernen, die Signale deines Körpers zu verstehen. Du wirst alte Muster erkennen und Schritt für Schritt neue Entscheidungen treffen können – Entscheidungen, die wirklich von dir kommen, nicht aus Angst oder Verpflichtung.

Meine Begleitung richtet sich gezielt an Frauen wie dich – an Frauen, die gewohnt sind, stark zu sein, aber die spüren, dass sie gerade nicht allein weiterkommen. An Frauen, die bereit sind, ehrlich hinzuschauen, auch wenn es weh tut. An Frauen, die wissen: Ich verdiene mehr als das, was ich gerade lebe.

Wenn du dich angesprochen fühlst, wenn du spürst, dass dieser Artikel etwas in dir berührt hat, dann lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein. In diesem Gespräch schauen wir gemeinsam, wo du gerade stehst, was du brauchst und ob meine Begleitung das Richtige für dich ist. Es ist unverbindlich, aber es kann der erste Schritt sein, wieder zu dir selbst zurückzufinden.

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Katharina Samoylova

Katharina ist Psychologin und Mentorin. Sie begleitet Frauen nach einer toxischen Beziehung mit einem Narzissten und hilft ihnen, sich selbst wiederzufinden. Ihre Arbeit verbindet psychologisches Wissen mit körperorientierten Methoden wie EFT und Breathwork. Ihr Ziel ist es, Frauen dabei zu unterstützen, sich emotional vom Ex-Partner zu lösen und gestärkt aus der Beziehung hervorzugehen.

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