„Ich verstehe es einfach nicht“, sagt Maxime mit zitternder Stimme am Telefon. „Nach Aaron dachte ich, ich hätte endlich verstanden, wie ein Narzisst aussieht. Laut, bedrohlich, kontrollierend. Und dann kam Simon – sanft, verständnisvoll, sensibel. Das komplette Gegenteil. Aber jetzt, nach einem Jahr, sitze ich hier und fühle mich genauso leer, genauso verloren wie damals. Nur dass ich diesmal nicht einmal benennen kann, was genau passiert ist.“
Was Maxime nicht wusste: Sie hatte es nicht mit einem, sondern mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern des Narzissmus zu tun. Maligner und verdeckter Narzissmus – beide zerstörerisch, beide manipulativ, aber auf so unterschiedliche Weise, dass viele Betroffene jahrelang nicht verstehen, warum sie immer wieder in ähnlichen Dynamiken landen.
Vielleicht erkennst du dich in Maximes Worten wieder. Vielleicht fragst auch du dich, warum du scheinbar immer wieder an Männer gerätst, die dich zunächst faszinieren, dann verwirren und schließlich zurücklassen mit dem bohrenden Gefühl: „Was stimmt mit mir nicht?“ Die Antwort ist: dein Nervensystem hat gelernt, bestimmte Muster als „vertraut“ zu erkennen – und genau hier liegt der Schlüssel zu deiner Befreiung.
Dieser Artikel wird dir nicht nur zeigen, wie du maligne und verdeckte Narzissten erkennst. Er wird dir vor allem helfen zu verstehen, warum du möglicherweise anfällig für beide Formen bist – und wie du den Weg zurück zu dir selbst findest, mit all deiner Kraft, deiner Intuition und deiner Fähigkeit, wieder gesunde Beziehungen zu leben.
Was ist ein maligner Narzisst?
Als Maxime Aaron kennenlernte, war sie 32 Jahre alt und eigentlich auf der Suche nach Ruhe. Die letzten Beziehungen waren kompliziert gewesen, sie sehnte sich nach jemandem, der Klarheit ausstrahlte, der wusste, was er wollte. Aaron schien genau das zu sein. Erfolgreich, selbstbewusst, bestimmt. „Er hatte so eine Präsenz“, erinnert sie sich. „Wenn er einen Raum betrat, spürte man das. Ich fühlte mich geschützt an seiner Seite.“
Doch was anfangs wie Stärke aussah, entpuppte sich schleichend als etwas völlig anderes.
Maligner Narzissmus gilt als die gefährlichste Ausprägung der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Das Wort „maligne“ bedeutet bösartig – und genau das trifft den Kern. Menschen mit maligner narzisstischer Struktur verbinden ein grandioses Selbstbild mit ausgeprägter Empathielosigkeit, sadistischen Zügen und einem tiefen Bedürfnis nach Macht und Kontrolle. Sie genießen es, andere zu dominieren, zu demütigen und klein zu halten.
Aus psychologischer Sicht ist wichtig zu verstehen: Während „gewöhnlicher“ grandioser Narzissmus vor allem durch das Bedürfnis nach Bewunderung gekennzeichnet ist, geht es beim malignen Narzissten um Unterwerfung. Er will nicht nur bewundert werden – er will herrschen. Und er ist bereit, dafür andere Menschen zu zerstören. Diese Form des Narzissmus wird häufig mit antisozialen Persönlichkeitszügen in Verbindung gebracht: mangelndes Gewissen, fehlende Reue, kalkulierte Grausamkeit.
Für Partnerinnen bedeutet das: Sie befinden sich in einem emotionalen, oft auch körperlichen Kriegsgebiet. Der maligne Narzisst nutzt Angst als Kontrollmittel. Er muss nicht einmal handgreiflich werden – oft reicht die ständige Drohung, die unterschwellige Gefahr, die im Raum steht. „Ich wusste nie, wann er explodieren würde“, sagt Maxime. „Aber ich wusste: Er könnte. Jederzeit.“
Typische Verhaltensweisen eines malignen Narzissten in Beziehungen
Maximes Alltag mit Aaron war geprägt von einem unsichtbaren Minenfeld. Am Anfang waren es kleine Kommentare: „Du bist schon wieder zu sensibel.“ „Niemand wird dich je so nehmen, wie du bist – außer mir.“ Später kamen die öffentlichen Demütigungen. Vor Freunden machte er abfällige Bemerkungen über ihr Aussehen, ihre Intelligenz, ihre Arbeit. „Er sagte Dinge, die so formuliert waren, als wären sie Witze“, erinnert sich Maxime. „Alle lachten. Aber ich spürte den Stich, jedes Mal.“
Die typischen Verhaltensweisen eines malignen Narzissten in Beziehungen lesen sich wie ein Katalog des Schreckens:
- Öffentliche und private Demütigung: Er macht dich vor anderen lächerlich, entwertet deine Meinungen, Gefühle oder Leistungen – oft so geschickt verpackt, dass andere es nicht als Angriff erkennen. Du stehst da und fragst dich: „Bilde ich mir das nur ein?“
- Gezielte Isolation: Aaron begann früh damit, Maximes Freundschaften zu untergraben. „Er sagte nie direkt: Du darfst die nicht mehr sehen. Er machte nur jedes Mal ein Drama, wenn ich mich mit meiner besten Freundin traf. Irgendwann war es einfacher, Absagen zu erteilen.“ Der maligne Narzisst schneidet dich systematisch von deinem Unterstützungssystem ab. Du sollst nur noch ihn haben.
- Drohungen und Einschüchterung: Manchmal explizit („Wenn du gehst, wirst du das bereuen“), oft implizit. Ein bestimmter Blick. Eine Bewegung. Ein Türenschlagen, das nicht zufällig ist. „Ich hatte ständig Angst“, sagt Maxime. „Nicht immer vor konkreter Gewalt – eher vor diesem… Ausrasten. Diesem Moment, in dem er die Kontrolle verlieren könnte.“
- Extreme Kontrolle: Wohin du gehst, wen du triffst, was du anziehst, was du isst, wie viel Geld du ausgibst – alles unterliegt seiner Überwachung. Maxime durfte irgendwann nicht mehr ohne Aarons Wissen das Haus verlassen. Er kontrollierte ihre Nachrichten, ihr Bankkonto, ihre Kleidung.
- Wechsel zwischen Idealisierung und Abwertung: Aber – und das macht es so verwirrend – zwischendurch gab es die „guten Phasen“. Momente, in denen Aaron charmant war, liebevoll, großzügig. „Genau dann, wenn ich kurz davor war zu gehen, kam eine Entschuldigung, ein Geschenk, ein romantisches Wochenende. Und ich dachte: Vielleicht wird es jetzt besser.“
Die Auswirkungen auf die Partnerin sind verheerend. Maxime beschreibt es so: „Ich bin morgens aufgewacht und mein erster Gedanke war: Welche Laune hat er heute? Ich habe mich den ganzen Tag danach gerichtet, sein Befinden vorauszuahnen. Ich lebte in konstanter Alarmbereitschaft, als würde ich auf Eierschalen laufen – nur dass es nicht Eierschalen waren, sondern Glasscherben.“
Konstante Anspannung. Das Gefühl, nie sicher zu sein. Die Unfähigkeit, zu entspannen, weil der nächste Ausbruch jederzeit kommen kann. Das ist das Leben an der Seite eines malignen Narzissten.
Kennst du diese Gedanken: Vielleicht war es gar nicht so schlimm. Vielleicht lag es ja doch an mir?
Warum maligner Narzissmus dein Nervensystem an seine Grenzen bringt
Was Maxime damals nicht verstand: Ihr Körper befand sich im permanenten Überlebensmodus.
Unser Nervensystem ist darauf programmiert, auf Bedrohungen zu reagieren. Wenn Gefahr droht, schaltet es in einen von drei Zuständen: Kampf, Flucht oder Erstarrung. Das ist ein uralter, lebensrettender Mechanismus. Aber: Er ist für akute Gefahren gedacht – für den Säbelzahntiger, vor dem wir davonlaufen. Nicht für eine dauerhafte, unvorhersehbare Bedrohung durch den Menschen, mit dem wir zusammenleben.
In einer Beziehung mit einem malignen Narzissten gibt es keine echte Entspannung. Dein Nervensystem bleibt chronisch aktiviert. Der Sympathikus – der Teil, der für Kampf und Flucht zuständig ist – läuft auf Hochtouren. Oder, wenn die Situation aussichtslos erscheint, schaltet der Körper in den dorsalen Vagus, den Erstarrungsmodus: Du wirst taub, dissoziierst, funktionierst nur noch.
Das zeigt sich konkret so: Maxime konnte nicht mehr klar denken. „Ich wollte gehen, wusste, dass ich gehen sollte. Aber wenn er vor mir stand, wenn er auf mich einredete, wurde alles neblig. Ich konnte keine Entscheidung treffen, konnte nicht mal mehr spüren, was ich wirklich fühlte.“ Sie beschreibt Schlafstörungen, Herzrasen, Panikattacken, eine ständige innere Unruhe. Ihr Körper schrie: „Hier ist es nicht sicher!“ – aber ihr Verstand sagte: „Du musst bleiben, du musst es schaffen, vielleicht bist du das Problem.“
Aus meiner Sicht als Psychologin ist das einer der wichtigsten Punkte: Diese Reaktionen sind eine normale, nachvollziehbare Antwort deines Nervensystems auf eine abnormale, bedrohliche Situation. Wenn dein Körper im Überlebensmodus ist, hast du keinen Zugriff mehr auf deine Ressourcen. Dein präfrontaler Kortex – der Teil des Gehirns, der für rationale Entscheidungen zuständig ist – ist offline. Du kannst nicht einfach „logisch“ über die Situation nachdenken, wenn dein Nervensystem dir sagt: „Hier geht es ums Überleben.“
Genau deshalb ist körper- und nervensystemorientierte Arbeit so entscheidend. Solange dein Körper in diesem Zustand der Bedrohung feststeckt, wird es extrem schwer sein, klare Entscheidungen zu treffen, die Beziehung zu verlassen oder überhaupt zu erkennen, was gerade mit dir geschieht. Die erste Aufgabe ist: Deinem Nervensystem wieder Sicherheit zu vermitteln. Nur dann kannst du anfangen, deine Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.
Was ist ein verdeckter Narzisst?
Drei Monate nach der Trennung von Aaron begegnete Maxime Simon.
Die Begegnung könnte nicht unterschiedlicher gewesen sein. Wo Aaron laut und dominant war, war Simon leise und nachdenklich. Wo Aaron Raum einnahm, zog Simon sich zurück. „Er wirkte… verletzlich“, sagt Maxime. „Sensibel. Er erzählte mir von seiner schwierigen Kindheit, von seinen vergangenen Beziehungen, in denen er angeblich immer nur ausgenutzt wurde. Ich dachte: Endlich ein Mann, der fühlen kann. Der nicht so toxisch männlich ist wie Aaron.“
Was Maxime nicht sah: Simon war genauso narzisstisch wie Aaron. Nur trug er eine völlig andere Maske.
Verdeckte Narzissten – auch vulnerable oder fragile Narzissten genannt – unterscheiden sich in ihrer Erscheinung fundamental von den grandiosen, offenen Narzissten. Nach außen wirken sie bescheiden, zurückhaltend, manchmal sogar unterwürfig. Sie präsentieren sich als missverstandene Genies, verkannte Künstler, sensible Seelen in einer harten Welt. Sie sprechen über ihre eigenen Verletzungen, ihre Unsicherheiten, ihre Ängste.
Aber – und das ist entscheidend – im Kern geht es ihnen genauso um Grandiosität, Überlegenheit und narzisstische Zufuhr wie den offenen Narzissten. Sie erleben sich als besonders, als tiefgründiger, spiritueller, emotional entwickelter als andere. Nur drücken sie es nicht durch laute Selbstbeweihräucherung aus, sondern durch subtile Überlegenheitsgefühle und verdeckte Abwertung.
Der verdeckte Narzisst manipuliert nicht durch Einschüchterung, sondern durch Schuldgefühle. Nicht durch Dominanz, sondern durch inszenierte Hilflosigkeit. Er spielt das Opfer – und macht dich zur Täterin, wenn du seine Bedürfnisse nicht erfüllst.
Psychologisch betrachtet nutzt der verdeckte Narzisst eine andere Strategie, um sein fragiles Selbstwertgefühl zu stabilisieren: Statt sich offen zu erhöhen, erniedrigt er andere auf subtile Weise. Er macht sich klein, um dich in die Verantwortung zu ziehen. Er zeigt Verletzlichkeit, um Fürsorge einzufordern – aber nie, um echte Nähe zuzulassen. Seine Kränkbarkeit ist grenzenlos; sein Bedürfnis nach Bestätigung unersättlich.
Für Partnerinnen ist diese Form oft noch schwerer zu durchschauen als der maligne Narzissmus. „Bei Aaron wusste ich: Das ist nicht okay“, sagt Maxime. „Bei Simon dachte ich ständig: Vielleicht bin ich wirklich zu hart, zu fordernd, zu egoistisch.“
Typische Anzeichen für verdeckten Narzissmus in Partnerschaften
Die ersten Monate mit Simon waren… seltsam ruhig. Nach dem Sturm mit Aaron fühlte sich diese Beziehung fast langweilig an. Aber auch: sicher. Simon war aufmerksam, einfühlsam, interessiert. „Er wollte alles über mich wissen“, erinnert sich Maxime. „Und er teilte so viel von sich selbst. Seine Kindheit, seine Traumata, seine Kämpfe. Ich dachte: Wow, was für eine emotionale Tiefe.“
Doch schleichend verschob sich etwas.
- Passive Aggression als Kommunikationsmittel: Simon sagte nie direkt, was ihn störte. Stattdessen: Schweigen. Rückzug. Ein eisiger Ton. „Wenn ich ihn fragte, was los ist, sagte er: ‚Nichts. Alles gut.‘ Aber sein ganzes Verhalten zeigte: Nichts ist gut, und du bist schuld.“ Maxime fand sich in einer Dauerschleife wieder: Sie versuchte herauszufinden, was sie falsch gemacht hatte, entschuldigte sich für Dinge, die sie nicht verstand, bemühte sich um Wiedergutmachung für ein Vergehen, das nie benannt wurde.
- Inszenierte Kränkungen: Simon war außerordentlich leicht zu verletzen. Ein Wort, ein Blick, eine vergessene Nachricht – alles konnte zu einem Drama führen. „Er sagte dann Dinge wie: ‚Für dich ist es halt nicht so wichtig wie für mich. Ich spüre Dinge einfach intensiver.‘ Als wäre ich gefühlskalt, weil ich nicht drei Tage schmollte, wenn er mal keine Zeit für mich hatte.“
- Verdeckte Abwertung durch „Besorgtheit“: Wo Aaron offen sagte „Du bist dumm“, formulierte es Simon anders: „Ich mache mir Sorgen um dich. Du bist so sensibel, so emotional. Vielleicht solltest du das mal therapeutisch anschauen lassen.“ Die Botschaft war dieselbe – etwas stimmt mit dir nicht – nur verpackt in scheinbare Fürsorge.
- Das ständige Opfer-Narrativ: In Simons Leben war er immer der Benachteiligte. Seine Ex-Freundinnen waren alle „toxisch“, seine Kollegen „neidisch“, seine Familie „verständnislos“. „Am Anfang fühlte ich so viel Mitgefühl für ihn“, sagt Maxime. „Ich wollte die eine sein, die ihn endlich richtig sieht, die ihm gibt, was er braucht. Aber egal, was ich tat – es war nie genug. Und irgendwann merkte ich: In seinen Geschichten war ich auch zu der ‚Toxischen‘ geworden.“
- Schuldumkehr bei Konflikten: Wenn Maxime ein Problem ansprach, drehte Simon es um. Sie wollte über seine Eifersucht sprechen – er machte daraus ein Gespräch über ihre mangelnde Empathie für seine Ängste. Sie äußerte, sich vernachlässigt zu fühlen – er beschuldigte sie, zu fordernd zu sein und seine Depressionen nicht zu verstehen.
- Subtile Kontrolle durch emotionale Erpressung: Simon drohte nicht offen wie Aaron. Aber er sagte Dinge wie: „Wenn du jetzt gehst, weiß ich nicht, was ich tue.“ „Du bist das einzige Gute in meinem Leben. Ohne dich… ich weiß nicht.“ Maxime fühlte sich verantwortlich für sein Wohlbefinden, gefangen in der Angst, ihn zu „zerstören“, wenn sie ihre eigenen Grenzen setzte.
Die Auswirkungen? Maxime beschreibt eine tiefe Verwirrung. „Bei Aaron war ich verängstigt. Bei Simon war ich… verloren. Ich wusste nicht mehr, was real war. Wenn er mir sagte, ich wäre zu kritisch, zu anspruchsvoll, zu unempathisch – stimmte das? War ich das Problem? Ich konnte meine eigene Wahrnehmung nicht mehr trauen.“
Wie verdeckter Narzissmus dein Selbstbild und deinen Körper langsam zermürbt
Während der maligne Narzisst dein Nervensystem durch offene Bedrohung attackiert, arbeitet der verdeckte Narzisst subtiler – aber nicht weniger zerstörerisch.
Die ständige Infragestellung deiner Realität, das Gaslighting („Das habe ich nie gesagt“, „Du erinnerst dich falsch“, „Du bist zu sensibel“), die schleichende Übernahme von Verantwortung für Dinge, die nicht deine sind – all das nagt an deinem Selbstbild. Du beginnst, an dir zu zweifeln. An deiner Wahrnehmung. An deinem Wert.
Maxime sagt: „Ich konnte irgendwann nicht mehr klar denken. Ständig war da diese Stimme: Vielleicht hat er recht. Vielleicht bin ich wirklich zu viel. Zu fordernd. Zu egoistisch. Nicht liebevoll genug.“ Ihr Selbstwertgefühl erodierte, Stück für Stück.
Und der Körper? Der Körper lügt nie. Auch wenn der Verstand verwirrt ist, zeigt dir dein Körper die Wahrheit. Bei Maxime manifestierte sich das in: diffusen Schmerzen im Nacken und Rücken, chronischen Magenproblemen, einer bleiernen Erschöpfung, die nie wegging, egal wie viel sie schlief. Sie war überreizt und gleichzeitig taub. Laut und gleichzeitig stumm.
Aus psychologischer Sicht ist das hochinteressant: Der verdeckte Narzisst versetzt dich nicht in den akuten Kampf-Flucht-Modus wie der maligne. Stattdessen hält er dich in einem Zustand chronischer Unsicherheit. Dein Nervensystem schwankt zwischen „Ist hier alles okay?“ und „Irgendetwas stimmt nicht“ – kann aber nie eindeutig bewerten. Diese Ambivalenz, diese ständige Verwirrung, ist schädlich für dein Nervensystem.
Du bist in latenter Anspannung, aber kannst die Bedrohung nicht klar benennen. Dein Körper bleibt in einem Zustand von Hypervigilanz: wachsam, angespannt, bereit – aber wofür? Du kannst nicht kämpfen (es gibt ja keinen klaren Gegner), du kannst nicht fliehen (es ist ja alles „gar nicht so schlimm“), also erstarrst du. Nicht im akuten Freeze wie bei Aaron, sondern in einem chronischen, unterschwelligen Erstarren, das sich als Antriebslosigkeit, Leere, innere Taubheit zeigt.
Die gute Nachricht: Sobald du beginnst, dein Nervensystem zu regulieren und ihm wieder Sicherheit zu vermitteln, kommst du zurück in Kontakt mit deiner eigenen Wahrnehmung. Du beginnst wieder zu spüren, was stimmig ist und was nicht. Dein Körper wird dein Kompass zurück zu dir selbst – und weg von Menschen, die dir nicht guttun.
Stell dir vor: Du gehst selbstbewusst durchs Leben, stehst für dich ein und lässt dich nie wieder kleinmachen.
Maligner vs. verdeckter Narzisst – der Unterschied
„Ich verstehe es wirklich nicht“, sagt Maxime, als wir in unserem ersten Gespräch zusammensitzen. „Aaron und Simon – sie hätten unterschiedlicher nicht sein können. Und trotzdem sitze ich hier, zwei kaputte Beziehungen später, und fühle mich genauso leer wie damals. Was ist mit mir los? Warum ziehe ich immer solche Männer an?“
Lass mich dir eine Wahrheit sagen, die Maxime erst verstehen musste: Es liegt nicht an dir. Du ziehst sie nicht an. Du wirst angezogen – weil du etwas hast, was narzisstische Menschen brauchen.
Aber lass uns zunächst den Unterschied aus der Perspektive betrachten, wie Maxime – und vielleicht auch du – ihn erlebt hat:
Aaron, der maligne Narzisst, war wie ein Orkan. Laut, bedrohlich, allgegenwärtig. Wenn er wütend war, wusste es die ganze Welt. Seine Kontrolle war offensichtlich: Er entschied, wohin sie gingen, was sie anzog, wen sie traf. Seine Abwertung war direkt: „Du bist dumm. Du bist hässlich. Ohne mich bist du nichts.“ Die Angst, die er auslöste, war greifbar. Maxime wusste: Diese Beziehung ist gefährlich.
Simon, der verdeckte Narzisst, war wie Nebel. Allgegenwärtig, aber unsichtbar. Seine Kontrolle geschah durch Schuldgefühle: „Ich habe so viel für dich getan, und du bist nicht einmal dankbar.“ Seine Abwertung war subtil: „Ich mache mir Sorgen um dich, du scheinst mit deinen Emotionen nicht klarzukommen.“ Die Angst, die er auslöste, war diffus. Maxime wusste nicht mehr, was real war.
Der maligne Narzisst zerstört dich, indem er dich offen angreift. Der verdeckte Narzisst zerstört dich, indem er dich dazu bringt, dich selbst anzugreifen.
Beide Formen untergraben dein Selbstwertgefühl, aber auf unterschiedliche Weise:
- Aaron nahm Maxime ihre Würde durch Einschüchterung und Demütigung.
- Simon nahm Maxime ihre Realität durch Gaslighting und Schuldumkehr.
Bei Aaron wusste Maxime: „Ich muss hier raus.“ Bei Simon dachte sie: „Ich muss mich mehr anstrengen.“
Beide hielten sie gefangen – der eine durch Angst, der andere durch Hoffnung.
Warum du beide Dynamiken vielleicht schon erlebt hast – ohne sie zu benennen
„Warum ich?“, fragt Maxime. „Warum gerate ich an genau solche Männer?“
Diese Frage stellen mir fast alle Frauen, die zu mir kommen. Und ich verstehe sie. Aber lass mich dir etwas Wichtiges sagen: Du bist nicht „schuld“ daran. Aber es gibt Gründe – und diese Gründe liegen oft in deiner eigenen Geschichte.
Wenn ich mit Maxime in ihre Vergangenheit schaue, beginnt sich ein Muster abzuzeichnen. Ihre Mutter war emotional unberechenbar – mal liebevoll, mal abweisend, mal wütend. Maxime lernte früh: Um geliebt zu werden, musst du die Stimmung des anderen lesen. Du musst dich anpassen. Deine eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Harmonie herstellen, egal, was es dich kostet.
Das sind klassische Prägungen, die dich anfällig machen für narzisstische Beziehungen:
- Du hast gelernt, viel Verantwortung zu übernehmen – auch für Dinge, die nicht deine sind. Wenn der andere unglücklich ist, fühlst du dich verantwortlich. Das macht dich zur perfekten Partnerin für den verdeckten Narzissten, der ständig unglücklich ist und dich dafür verantwortlich macht.
- Du hast ein starkes Harmoniebedürfnis – Konflikte fühlen sich bedrohlich an. Du versuchst, Auseinandersetzungen zu vermeiden, dich anzupassen, es allen recht zu machen. Das macht dich zur perfekten Partnerin für den malignen Narzissten, der Kontrolle durch Konfliktangst ausübt.
- Du hast früh erfahren, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist – dass du erst „gut genug“ sein musst, um geliebt zu werden. Das macht dich empfänglich für Menschen, die dir genau das vermitteln: Du bist nicht genug. Aber wenn du dich mehr anstrengst…
- Du bist hochempathisch – du spürst die Schmerzen anderer intensiv und willst helfen, heilen, retten. Narzisstische Menschen haben eine unglaubliche Antenne für diese Qualität. Sie nutzen dein Mitgefühl aus.
Und hier ist der neurobiologische Aspekt, der so entscheidend ist: Dein Nervensystem erkennt das „Bekannte“ als „normal“ – nicht als „gut“, sondern als „vertraut“.
Maxime wuchs mit emotionaler Unsicherheit auf. Ihr Nervensystem kalibrierte sich auf einen Zustand, in dem Liebe unberechenbar ist, in dem sie ständig wachsam sein muss, in dem ihre Bedürfnisse zweitrangig sind. Als sie Aaron traf, fühlte sich das auf einer unbewussten Ebene vertraut an. Nicht sicher – aber bekannt. Und für ein Nervensystem, das auf Überleben programmiert ist, ist „bekannt“ oft wichtiger als „sicher“.
Nach der Trennung von Aaron war Maxime wachsam für „männliche Dominanz“, für laute Aggression. Aber sie hatte noch nicht verstanden, dass Narzissmus viele Gesichter hat. Simon kam in einem anderen Kostüm – aber spielte dasselbe Spiel.
Die Wiederholungsschleife entsteht, weil dein Nervensystem nach Mustern scannt, die ihm aus deiner Vergangenheit bekannt sind – und genau diese Muster in neuen Beziehungen wiederfindet. Selbst wenn sie sich oberflächlich anders anfühlen.
Die gute Nachricht? Sobald du diese Muster bewusst machst und dein Nervensystem neu kalibrierst, kannst du aus der Wiederholung aussteigen. Du kannst lernen, dass „sicher“ sich anders anfühlt als „vertraut“. Dass echte Liebe nicht nach Kampf, Rettung oder permanenter Anpassung schmeckt.
Warum du nicht „schuld" bist – und warum dein Nervensystem eine zentrale Rolle spielt
Lass mich dir eine der wichtigsten Unterscheidungen mitgeben, die Maxime – und vielleicht auch dich – befreien kann: Es gibt einen Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung.
Du bist nicht schuld daran, dass du in Beziehungen mit narzisstischen Menschen geraten bist. Nicht für das, was dir angetan wurde. Nicht für die Manipulation, die Abwertung, die emotionale oder körperliche Gewalt. Du hast dir das nicht ausgesucht. Du hast es nicht verdient. Du bist nicht „zu dumm“, „zu schwach“ oder „zu naiv“ gewesen.
Aber – und das ist der Wendepunkt – du trägst die Verantwortung dafür, was jetzt passiert. Die Verantwortung dafür, dich selbst zu sehen, zu verstehen, zu heilen. Die Verantwortung dafür, aus der Wiederholungsschleife auszusteigen.
Viele Frauen, mit denen ich arbeite, sagen zu Beginn: „Ich verstehe nicht, warum ich geblieben bin. Warum ich immer wieder zurückgegangen bin. Warum ich nicht einfach gegangen bin.“ Und oft schwingt in diesen Worten Selbstverurteilung mit, Scham, das Gefühl: „Ich hätte es besser wissen müssen.“
Aber hier ist die Wahrheit: Dein Nervensystem hatte gute Gründe für alles, was du getan – oder nicht getan – hast.
Wenn du verstehst, wie Trauma, Bindungsmuster und chronischer Stress dein Nervensystem beeinflussen, hört die Selbstverurteilung auf. Und echte Heilung kann beginnen.
- Traumatische Bindungsmuster in der Kindheit prägen, wie dein Nervensystem Beziehungen bewertet. Wenn du als Kind Liebe nur bekamst, wenn du bestimmte Erwartungen erfülltest, lernt dein System: Bedingungslose Liebe gibt es nicht. Du musst dich anpassen, um sicher zu sein. Das ist nicht deine Schuld – aber es erklärt, warum du in Beziehungen bleibst, die dir nicht guttun. Dein Nervensystem versucht, ein altes Bedürfnis zu erfüllen: endlich genug zu sein, um bedingungslos geliebt zu werden.
- Chronischer Stress und Trauma verändern dein Gehirn. Wenn du über Monate oder Jahre in einem Zustand von Bedrohung lebst, verschiebt sich deine Wahrnehmung. Was für Außenstehende wie „rote Flaggen“ aussieht, erkennst du nicht – weil dein System im Überlebensmodus ist, nicht im Bewertungsmodus. Deine Priorität ist: überleben, nicht entkommen.
- Erstarrung ist eine normale Trauma-Reaktion. Maxime fragt mich: „Warum bin ich einfach geblieben? Warum habe ich mich nicht gewehrt?“ Die Antwort: Weil dein Nervensystem in den Freeze-Modus gegangen ist. Das ist keine bewusste Entscheidung. Das ist eine automatische Schutzreaktion deines Körpers, wenn Kampf und Flucht nicht möglich erscheinen. Du bist nicht schwach – dein System hat versucht, dich zu schützen.
Typische Überlebensstrategien in toxischen Beziehungen
Als Maxime mit Aaron zusammen war, entwickelte sie Strategien, um zu überleben. Sie selbst nannte es nicht so. Sie dachte: „Ich versuche einfach, die Beziehung zu retten.“ Aber tatsächlich waren es Überlebensstrategien – und sie sind typisch für Menschen in toxischen Beziehungen:
- Sich klein machen: Maxime lernte, ihre Meinung, ihre Bedürfnisse, ihre Persönlichkeit zu minimieren. „Ich habe mich buchstäblich kleiner gemacht, wenn Aaron in den Raum kam“, sagt sie. „Meine Stimme wurde leiser, meine Bewegungen vorsichtiger. Ich wollte nicht auffallen, keine Aufmerksamkeit erregen, keinen Raum einnehmen.“
- Ständiges Erklären und Rechtfertigen: „Ich erklärte mich die ganze Zeit. Für alles. Warum ich eine Freundin treffen wollte. Warum ich müde war. Warum ich nicht sofort auf seine Nachricht geantwortet hatte. Als wäre mein ganzes Dasein etwas, das ich begründen musste.“
- Beschwichtigen: Bei den ersten Anzeichen von Aarons Unmut ging Maxime in den Beschwichtigungsmodus. Sie sagte, was er hören wollte. Sie stimmte zu, auch wenn sie nicht zustimmte. Sie opferte ihre Wahrheit für kurzzeitigen Frieden.
- Eigene Bedürfnisse wegdrücken: „Ich spürte irgendwann gar nicht mehr, was ich will, was ich brauche. Alles drehte sich um ihn. Meine Bedürfnisse waren lästig, zu viel, egoistisch. Also drückte ich sie weg, tief runter, bis ich taub wurde.“
- Überanpassung: Maxime wurde zur Expertin darin, Aarons Stimmung zu lesen und sich präventiv anzupassen. Sie wurde, wer er wollte, dass sie ist – oder zumindest versuchte sie es verzweifelt.
- People Pleasing: Nicht nur Aaron gegenüber – Maxime begann, es jedem recht machen zu wollen, ständig nach Bestätigung zu suchen, nie Nein zu sagen.
Diese Strategien waren einmal sinnvoll. Sie haben dir geholfen zu überleben. Aber sie halten dich jetzt gefangen.
Das ist nicht deine Schuld. Du hast getan, was du konntest, mit den Ressourcen, die dir zur Verfügung standen. Aber jetzt, in Sicherheit, außerhalb der toxischen Beziehung, funktionieren diese Strategien nicht mehr. Sie hindern dich daran, gesunde Beziehungen einzugehen, Grenzen zu setzen, deine Bedürfnisse zu erkennen und zu artikulieren.
Die gute Nachricht: Diese Strategien können sich verändern. Nicht durch Willenskraft oder „sich einfach anders verhalten“, sondern durch behutsame Arbeit mit deinem Nervensystem, durch das Entwickeln neuer, gesünderer Muster, durch das Zurückgewinnen deiner Handlungsfähigkeit.
Erste Schritte, um dein Nervensystem zu entlasten
Ich werde dir jetzt keine „5 schnelle Tipps für ein reguliertes Nervensystem“ geben. Das wäre nicht nur zu simpel, sondern auch respektlos gegenüber dem, was du durchgemacht hast. Nervensystemarbeit ist kein Quick Fix. Sie ist ein Prozess, ein Zurückkommen zu dir selbst, Schicht für Schicht.
Aber es gibt sanfte, erste Impulse, die dir helfen können, mehr Sicherheit in deinem eigenen Körper zu spüren:
- Beginne damit, deinem Körper zuzuhören – ohne ihn zu bewerten oder zu verändern. Setz dich hin, atme, und frage dich: Was spüre ich gerade? Nicht: Was sollte ich spüren, was ist falsch mit mir, warum kann ich nicht entspannen. Sondern einfach: Was ist da? Vielleicht ist da Enge in der Brust. Vielleicht ist da ein Ziehen im Magen. Vielleicht Taubheit. Alles ist okay. Du musst nichts „wegmachen“. Einfach nur: wahrnehmen.
- Schaffe Mikro-Momente der Sicherheit. Dein Nervensystem braucht Erfahrungen von Sicherheit, um sich zu regulieren. Das kann etwas ganz Kleines sein: Eine Tasse Tee, die du bewusst trinkst. Eine Decke, die dich umhüllt. Ein Lied, das dich beruhigt. Fünf Minuten ohne Handy, ohne Erwartungen. Dein Körper lernt: Es gibt Momente, in denen nichts von mir verlangt wird. In denen ich einfach sein darf.
- Experimentiere mit sanften Atempraktiken. Nicht als „Heilmittel“, sondern als Weg, wieder Kontakt zu dir selbst aufzunehmen. Ein langes Ausatmen signalisiert deinem Nervensystem: Gefahr vorbei. Du kannst mit einer Hand auf dem Herzen atmen, spüren, wie sich dein Brustkorb hebt und senkt.
- Bemerke, wo du dich sicher fühlst – und wo nicht. Vielleicht gibt es einen Ort, an dem dein Körper entspannt. Eine bestimmte Umgebung, eine bestimmte Person (oder auch: Abwesenheit bestimmter Personen). Beginne bewusst zu registrieren: Wie fühlt sich Sicherheit an? Dein Nervensystem braucht diese Referenzpunkte.
- Erlaube dir, „Nein“ zu sagen – auch zu kleinen Dingen. Das kann der erste Schritt sein, um deine Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen. Nein zu einer Verabredung, die sich nicht stimmig anfühlt. Nein zu einer Anfrage, die dich überfordert. Jedes kleine „Nein“ ist eine Nachricht an dein Nervensystem: Ich habe Macht über mein Leben.
Aber – und das ist wichtig – erwarte keine sofortige Veränderung. Dein Nervensystem ist über Jahre, vielleicht Jahrzehnte so kalibriert worden, wie es jetzt ist. Es wird nicht in zwei Wochen umlernen. Das ist in Ordnung. Heilung braucht Zeit. Und sie braucht oft auch Begleitung.
Diese ersten Schritte können dir helfen, den Nebel im Kopf etwas zu lichten. Sie können dir helfen, wieder mehr bei dir zu sein, wieder mehr zu spüren, was du brauchst. Aber sie sind nicht die Lösung für alles. Und das müssen sie auch nicht sein.
Wenn du spürst, dass du nicht mehr alleine weiter kämpfen möchtest
Maxime saß in unserem ersten Gespräch vor mir und sagte: „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ob ich jemals wieder jemandem vertrauen kann. Ob ich überhaupt noch fähig bin, eine gesunde Beziehung zu führen.“
Ich erinnere mich an diesen Moment, weil ich genau diese Verzweiflung kenne. Nicht aus meiner eigenen Geschichte – aber aus den Geschichten unzähliger Frauen, die mit denselben Fragen, denselben Zweifeln, derselben Erschöpfung zu mir kommen.
Und ich sage dir das, was ich auch Maxime gesagt habe: Ja, du kannst das. Aber du musst es nicht alleine tun.
Es gibt diesen Moment – vielleicht bist du gerade darin – in dem du spürst: Ich habe alles versucht. Ich habe Artikel gelesen, Podcasts gehört, mit Freundinnen gesprochen, mir selbst gesagt, dass es besser werden muss. Aber der Nebel bleibt. Die Erschöpfung bleibt. Das Gefühl, nicht wirklich bei mir zu sein, bleibt.
Das ist der Moment, in dem es okay ist, zu sagen: Ich brauche Hilfe.
Nicht, weil du schwach bist. Nicht, weil du versagt hast. Sondern weil manche Heilung nicht im Alleingang passiert. Weil manche Muster so tief in deinem Nervensystem verankert sind, dass du jemanden brauchst, der dich begleitet, während du sie aufdeckst, verstehst und transformierst.
Was macht die Arbeit mit mir anders?
Ich bin Psychologin und Mentorin und habe mich auf genau das spezialisiert: Frauen, die aus toxischen, narzisstischen Beziehungen kommen und wieder zu sich selbst zurückfinden wollen.
Ich arbeite nicht nur mit klassischer Gesprächstherapie, bei der du über deine Probleme redest und redest und redest – und doch bleibt alles beim Alten. Ich arbeite körper- und nervensystemorientiert. Weil ich weiß: Trauma sitzt nicht im Kopf. Es sitzt im Körper. In deinem Nervensystem. In den Mustern, die sich so tief eingegraben haben, dass du sie nicht einfach „wegdenken“ kannst.
In unserer Zusammenarbeit geht es darum:
- Dein Nervensystem wieder in einen Zustand von Sicherheit zu bringen. Damit du überhaupt wieder klar denken, fühlen und entscheiden kannst. Damit du nicht mehr im Überlebensmodus feststeckst, sondern wieder Zugang zu deinen Ressourcen bekommst.
- Die Muster zu verstehen, die dich immer wieder in toxische Beziehungen führen. Nicht oberflächlich, sondern tief: Welche Prägungen liegen zugrunde? Was hat dein Nervensystem gelernt? Was hält dich in der Wiederholungsschleife – und wie kommst du da raus?
- Deinen Körper als Kompass zurückzugewinnen. Viele Frauen, die zu mir kommen, sind „abgeschnitten“ von ihrem Körper. Sie spüren nicht mehr, was sie fühlen, was sie brauchen, was stimmig ist. Wir arbeiten daran, dass du wieder Zugang zu deiner Intuition bekommst, zu deinem inneren Wissen.
- Grenzen zu setzen – und zu halten. Nicht theoretisch, sondern praktisch. Nicht nur „Ich sollte Grenzen setzen“, sondern: Wie fühlt sich eine Grenze in meinem Körper an? Wie kommuniziere ich sie? Wie halte ich sie, auch wenn Schuldgefühle kommen?
- Dich selbst wieder als wertvoll, liebenswert und ganz zu erleben. Ohne dass du dich dafür verbiegen, anpassen oder beweisen musst.
Ich nutze Methoden wie EFT (Emotional Freedom Techniques), um festsitzende Emotionen zu löse und Breathwork, um dein Nervensystem zu regulieren. Und ich bringe meine ganze Expertise als Psychologin ein – gepaart mit tiefem Verständnis dafür, was es bedeutet, in einer toxischen Beziehung gewesen zu sein.
Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus?
Ich arbeite ausschließlich online – was bedeutet, dass du von überall auf der Welt mit mir arbeiten kannst. Ob du in Deutschland bist, in Österreich, in der Schweiz oder irgendwo anders: Wir können uns verbinden.
Die Zusammenarbeit ist 1:1, also nur du und ich. Keine Gruppenprogramme, keine standardisierten Kurse. Jede Frau ist anders, jede Geschichte ist einzigartig, und deine Heilung verdient einen maßgeschneiderten Weg.
Der erste Schritt ist ein unverbindliches Erstgespräch. Wir nehmen uns 20 Minuten Zeit, um zu schauen: Passt das? Bin ich die richtige Begleiterin für dich? Fühlst du dich sicher und gesehen in unserem Gespräch?
In diesem Erstgespräch hörst du mir nicht einfach nur zu, wie ich über meine Arbeit spreche. Du erzählst mir von dir. Von deiner Geschichte. Von dem, was du durchgemacht hast. Von dem, wo du gerade stehst. Und gemeinsam schauen wir: Was brauchst du wirklich? Was sind deine nächsten Schritte? Welche Form der Unterstützung macht Sinn für dich?
Es gibt keine Verpflichtung. Kein Druck. Wenn du nach dem Gespräch spürst: „Das fühlt sich nicht richtig an“, dann ist das völlig okay. Wenn du spürst: „Hier bin ich richtig“, dann können wir den nächsten Schritt gemeinsam gehen.
Was ist, wenn du unsicher bist?
Vielleicht liest du das und denkst: „Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin.“ „Ich weiß nicht, ob Therapie etwas für mich ist.“ „Ich weiß nicht, ob ich mir das leisten kann.“
Lass mich dir eines sagen: Unsicherheit ist völlig normal. Fast jede Frau, die zu mir kommt, hatte diese Zweifel. Und jede einzelne hat mir später gesagt: „Ich wünschte, ich hätte früher angefangen.“
Du musst nicht „bereit“ sein. Du musst nicht alle Antworten haben. Du musst nicht stark, klar oder geheilt sein, um Unterstützung zu suchen. Du darfst verwirrt, erschöpft, unsicher sein – und genau deshalb Hilfe annehmen.
Was die Kosten angeht: Ich biete verschiedene Formate an, und wir finden gemeinsam heraus, was für dich passt. Investition in deine Heilung ist eine Investition in dein ganzes zukünftiges Leben – in deine Beziehungen, deine Gesundheit, deine Lebensqualität. Und ja, ich weiß, dass das nicht für jede finanziell möglich ist. Deshalb sprechen wir im Erstgespräch auch darüber, was realistisch ist. Ich biete auch Ratenzahlungen an.
Du hast es verdient, wieder ganz zu werden
Maxime arbeitet jetzt seit mehreren Monaten mit mir. Sie sagt: „Ich spüre mich wieder. Nicht immer, nicht jeden Tag. Aber ich spüre, dass da etwas ist. Dass ich nicht nur diese leere Hülle bin, die versucht, es allen recht zu machen. Ich beginne zu verstehen, warum ich war, wie ich war. Und ich beginne zu spüren, wie ich sein könnte.“
Das ist der Weg. Kein linearer, perfekter Weg. Kein „drei Monate und du bist geheilt“. Sondern: ein Prozess. Ein Zurückkommen. Ein Wiederfinden.
Und du kannst das auch.
Du bist nicht kaputt. Du bist nicht zu viel, zu sensibel, zu kompliziert. Du hast überlebt, du hast gekämpft, du hast ausgehalten – und jetzt darfst du heilen.
Du musst nicht alles alleine tragen. Du darfst dir Hilfe holen. Du darfst sagen: „Ich brauche jemanden, der mich sieht, der mich versteht, der mir zeigt, wie ich wieder zu mir zurückfinde.“
Wenn du spürst, dass dieser Artikel etwas in dir berührt hat – wenn du spürst, dass es Zeit ist, den nächsten Schritt zu gehen – dann melde dich bei mir. Wir vereinbaren ein unverbindliches Erstgespräch. Du erzählst mir deine Geschichte. Und wir schauen gemeinsam, wie ich dich unterstützen kann.
Es ist okay, unsicher zu sein. Es ist okay, Angst zu haben. Es ist okay, nicht alle Antworten zu kennen.
Aber es ist nicht okay, alleine weiter zu leiden, wenn Hilfe möglich ist.
Dein nächster Schritt muss nicht groß sein. Eine Nachricht. Ein Termin. Ein „Ja, ich will verstehen, was mit mir passiert ist.“
Das reicht.
Ich bin hier. Und ich begleite dich – mit all meiner Erfahrung, meinem Mitgefühl und meiner Überzeugung, dass du es verdient hast, wieder ganz zu werden.
Buche jetzt dein unverbindliches Erstgespräch und lass uns gemeinsam schauen, wie dein Weg zurück zu dir selbst aussehen kann.
Was ist ein maligner Narzisst?
Ein maligner Narzisst ist eine Person mit der gefährlichsten Form der narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die Grandiosität mit ausgeprägter Empathielosigkeit, Sadismus und dem Bedürfnis nach Macht und Kontrolle verbindet. Diese Menschen manipulieren durch offene Einschüchterung, Drohungen und emotionale oder körperliche Gewalt und genießen es, andere zu dominieren und zu demütigen.
Wie manipuliert ein Narzisst?
Narzissten manipulieren durch Gaslighting (Infragestellen deiner Realität), Schuldumkehr, Love Bombing gefolgt von Abwertung, Isolation von Freunden und Familie sowie durch das Wechselspiel zwischen Idealisierung und Entwertung. Sie nutzen deine Empathie, dein Harmoniebedürfnis und deine Selbstzweifel aus, um Kontrolle über dich zu gewinnen und dich emotional abhängig zu machen.
Was gefällt Narzissten?
Narzissten fühlen sich zu empathischen, fürsorglichen Menschen hingezogen, die viel Verantwortung übernehmen, ein starkes Harmoniebedürfnis haben und dazu neigen, eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Sie suchen Partner, die ihnen konstante Bewunderung, Aufmerksamkeit und narzisstische Zufuhr liefern, ohne dabei eigene Grenzen konsequent zu setzen.
Was unterscheidet verdeckte und maligne Narzissten?
Maligne Narzissten manipulieren durch offene Aggression, Einschüchterung und Dominanz, während verdeckte Narzissten subtil durch Opferrollen, Schuldgefühle und passive Aggression kontrollieren. Der maligne Narzisst zerstört dich durch direkte Angriffe, der verdeckte Narzisst bringt dich dazu, dich selbst anzugreifen und an deiner Wahrnehmung zu zweifeln.
Was ist vulnerabler (verdeckter) Narzissmus?
Vulnerabler oder verdeckter Narzissmus ist eine Form der narzisstischen Persönlichkeitsstörung, bei der die Person nach außen bescheiden, sensibel oder verletzlich wirkt, innerlich aber stark auf Anerkennung und Überlegenheit angewiesen ist. Diese Narzissten manipulieren durch inszenierte Hilflosigkeit, Opferrollen und subtile Abwertung, wodurch ihre toxischen Verhaltensmuster schwerer erkennbar sind als beim grandiosen Narzissmus.
